Glossar

Auschwitz

Auschwitz (Konzentrations- und Vernichtungslager) – Das deutsche Lagerkomplex Auschwitz wurde 1940 nahe der polnischen Stadt Oświęcim eingerichtet und entwickelte sich zum größten nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungszentrum. Er bestand aus mehreren Teilbereichen, darunter Auschwitz I (Stammlager), Auschwitz II-Birkenau (Vernichtungslager) und Auschwitz III-Monowitz (Arbeitslager).

Auschwitz wurde zum Hauptort der „Endlösung der Judenfrage“. Deportierte aus fast ganz Europa wurden dorthin gebracht; die meisten wurden unmittelbar nach der Ankunft in Gaskammern ermordet, andere starben durch Hunger, Zwangsarbeit, Misshandlungen und medizinische Experimente.

Laut Yad Vashem und dem United States Holocaust Memorial Museum wurden in Auschwitz etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet, die große Mehrheit von ihnen Juden; daneben auch Roma und Sinti, polnische politische Häftlinge, sowjetische Kriegsgefangene und andere Opfergruppen.

Große Schule Wolfenbüttel

Große Schule Wolfenbüttel – 1543 gegründetes humanistisches Gymnasium in Wolfenbüttel, Niedersachsen. Unter ihren Schülern war auch der jüdische Gelehrte Leopold Zunz, Begründer der Wissenschaft des Judentums. Während der NS-Zeit wurden jüdische Schülerinnen und Schüler ausgeschlossen; einzelne wie der Dichter Joachim Esberg wurden Opfer der Shoah. Heute erinnert die Schule in Projekten und Ausstellungen an ihre jüdischen ehemaligen Mitglieder.

Halberstadt

Halberstadt – Stadt in Sachsen-Anhalt am nördlichen Harzrand, etwa 50 km südwestlich von Magdeburg. Halberstadt war über Jahrhunderte ein bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens in Mitteldeutschland. Bereits im Mittelalter ist eine jüdische Gemeinde belegt; ihre große Blütezeit erlebte sie im 17. und 18. Jahrhundert.

Besonders prägend war die Familie Berend Lehmann: Der Hoffaktor des sächsischen Kurfürsten gründete Anfang des 18. Jahrhunderts eine Jeschiwa (Talmudschule), die überregionale Strahlkraft gewann. Halberstadt wurde damit zu einem wichtigen Ort für jüdische Gelehrsamkeit und Kultur. Die Gemeinde besaß zudem eine der größten und reichsten Synagogen der Region.

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert bestand in Halberstadt weiterhin ein reges jüdisches Gemeindeleben. Die Zerstörung der Synagoge während der Novemberpogrome 1938 und die Deportationen im Holocaust führten zur Vernichtung der Gemeinde. Heute erinnert das Berend-Lehmann-Museum für jüdische Geschichte und Kultur der Moses Mendelssohn Akademie an diese Tradition.

Israelitisches_Mädchengymnasium_Berlin

Israelitisches Mädchengymnasium Berlin – Höhere Schule der Jüdischen Gemeinde Berlin für Mädchen, die ihnen ab dem späten 19. Jahrhundert eine gymnasiale Ausbildung ermöglichte. Sie bot Unterricht auf hohem Niveau und war ein wichtiger Schritt zur Bildungsintegration jüdischer Frauen. Ab 1892 wurde die Schule von Salo Adler geleitet, der später Direktor des Frankfurter Philanthropin wurde. Unter nationalsozialistischer Herrschaft wurde das Mädchengymnasium 1942, wie alle jüdischen Schulen in Deutschland, geschlossen.

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Philanthropin

1804 von der Israelitischen Gemeinde Frankfurt gegründete jüdische Schule, die allgemeine und religiöse Bildung verband und bald überregionale Bedeutung erlangte. Unter Direktor Salo Adler (1900–1919), welcher zuvor zwischen 1879 und 1882 Lehrer an der Samsonschule war, wurde sie modernisiert und zur Vollanstalt ausgebaut. Nach der Schließung durch die Nationalsozialisten 1942 nahm die jüdische Gemeinde 2006 die Tradition mit einer neuen Schule im historischen Gebäude wieder auf.

Rabbi

Rabbi – Bezeichnung für einen jüdischen Gelehrten und religiösen Lehrer. Der Titel leitet sich vom hebräischen rabbi („mein Lehrer, mein Meister“) ab. Ein Rabbi ist traditionell zuständig für Auslegung der Tora, Leitung des Gottesdienstes, seelsorgerische Aufgaben sowie Unterweisung der Gemeinde. Während im orthodoxen Judentum die Rolle stark auf religiöses Recht (Halacha) fokussiert ist, können Rabbiner in liberalen Richtungen zusätzlich moderne pädagogische und gesellschaftliche Funktionen übernehmen.

Samson-Schule

Samson-Schule – 1786 in Wolfenbüttel gegründete jüdische Freischule, gestiftet von der Kaufmannsfamilie Samson. Sie verband traditionellen jüdischen Religionsunterricht mit moderner Allgemeinbildung und wurde überregional bekannt. Ab 1888 war sie als sechsklassige Realschule staatlich anerkannt. Viele jüdische Kinder aus ganz Deutschland erhielten hier ihre Ausbildung, darunter auch später bedeutende Persönlichkeiten. Aufgrund des Rückgangs der Schülerzahlen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten nach dem Ersten Weltkrieg musste die Schule 1928 schließen. 

Sephardim

Sephardim – Bezeichnung für Juden, die ursprünglich aus der Iberischen Halbinsel (Spanien und Portugal) stammen. Nach der Vertreibung aus Spanien 1492 und Portugal 1497 siedelten sie sich vor allem im Mittelmeerraum, in Nordafrika, im Osmanischen Reich und später in Westeuropa an. Sephardim zeichnen sich durch spezifische kulturelle, liturgische und sprachliche Traditionen aus, darunter die Verwendung des Ladino (Judeo-Spanisch) und besondere religiöse Rituale. Sie unterscheiden sich von den Aschkenasim, den Juden Mittel- und Osteuropas, durch Bräuche, Musik, Küche und teilweise Rechtstraditionen.

SS Manhattan

SS Manhattan (1932) – 1932 in Dienst gestelltes Passagierschiff (Steam Ship) der United States Lines aus New York City, das auf der Transatlantikroute zwischen New York und europäischen Häfen (vor allem Hamburg, Le Havre, Southampton und Cobh) verkehrte. Für viele jüdische Emigrantinnen und Emigranten aus dem Deutschen Reich bot es in den 1930er Jahren eine Möglichkeit, vor nationalsozialistischer Verfolgung in die USA zu fliehen. Wer über Visa und die nötigen Mittel verfügte, konnte mit der Manhattan in Sicherheit gelangen. So wurde das Schiff, obwohl kein spezifisches „Fluchtschiff“, zu einem wichtigen Teil der jüdischen Fluchtgeschichte.

Theresienstadt

Theresienstadt (Ghetto / Lager) – 1941 von den Nationalsozialisten in der Garnisonsstadt Terezín, etwa 60 km nördlich von Prag in der heutigen Tschechischen Republik, eingerichtet. Theresienstadt diente als Sammel- und Durchgangslager für Juden aus dem Deutschen Reich, Böhmen und Mähren sowie anderen besetzten Gebieten. Viele Häftlinge wurden von dort in Vernichtungslager wie Auschwitz deportiert. Zugleich nutzte die NS-Propaganda Theresienstadt als „Vorzeigeghetto“, in dem kulturelle Aktivitäten unter Aufsicht erlaubt waren, um internationale Beobachter zu täuschen. In Wirklichkeit herrschten Hunger, Enge und Krankheit; laut Yad Vashem und dem United States Holocaust Memorial Museum starben dort etwa 33.000 Menschen, während Zehntausende weitere deportiert und ermordet wurden.

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